Honig: Der kleine Bruder des Weins
Honig ist mehr als ein süßer Brotaufstrich. Man nennt ihn „den kleinen Bruder des Weins“ – ein exquisites Lebensmittel. Honig spiegelt wie Wein den Charakter einer Landschaft wieder.
Der Jahrgang: Honig von den gleichen Bienenvölkern am gleichen Standort schmeckt jedes Jahr anders. Denn wie beim Wein prägt das Wetter die Zusammensetzung des Honigs. Je nach Wetterlage blühen zur Zeit der Honiggewinnung andere Pflanzen. Daher lassen sich beim Honig wie beim Wein Jahrgänge unterscheiden.

Die Sorte: Wenn die Bienen überwiegend Nektar einer einzigen Pflanzensorte geerntet haben, schmeckt der Honig charakteristisch nach dieser Blüte. Da Bienen möglichst immer Nektar einer einzigen Pflanzenart sammeln, entsteht Sortenhonig. Sortenhonig enthält mindestens 60 Prozent Honig einer bestimmten Pflanzenart, zum Beispiel Apfelblüte, Löwenzahn oder Linde. Die Unterschiede im Geschmack bemerkt auch ein ungeschulter Gaumen. Die Herkunft des Honigs lässt nachweisen, denn er enthält immer auch den Pollen von Pflanzen. Jede Pflanzenart hat einen bestimmten Pollen, der sich nach Farbe und Form unterscheidet. Der Pollen ist nicht immer gelb, er kann auch orange, weiß oder sogar blau sein. Der Imker sieht am Bienenstock, welchen Pollen die Bienen gerade eintragen. Im Labor lässt sich nachweisen, welcher Pollen im Honig überwiegt. Um Sortenhonig zu gewinnen, muss der Imker genau den richtigen Zeitpunkt für die Ernte abpassen. Dieser Zeitpunkt ist jedes Jahr unterschiedlich.
Die Lage: Bienen sammeln in einem Umkreis von drei Kilometern um ihren Stock Nektar. Daher ist der Honig eines Bienenvolkes geprägt von den Pflanzen, die in diesem Redius wachsen. Manche Imker wandern mit ihren Bienen, um verschiedene Trachten zu nutzen.
Mainhonig, feiner Imkerhonig aus Frankfurt, stammt von Bienen aus Sossenheim und Sachsenhausen. Sie haben Nektar im Wald und in Kleingärten gesammelt.