Bienen und Umwelt

Honig lässt sich importieren, Bestäubung nicht.

Wenn die Zahl der Bienen zurück geht, sinkt der Ertrag der Obst- und Gemüsebauern. Derzeit ist es um die Bienen schlecht bestellt. Ohne Imker können sie nicht mehr überleben.
Die Bienen leiden unter – dem Mangel an blühenden Pflanzen. Die Vielfalt an Pflanzen geht zurück. Früher fanden sich in einem Honigglas bis zu 200 verschiedene Pollen, heute sind es im Schnitt nur noch 50. Weiterhin verschlechtert sich der Zustand der Böden, von denen die Pflanzen zehren, deren Nektar die Bienen tanken. Die Bienen sind infolgedessen „mangelernährt“, ihr Immunsystem leidet. Diese Verarmung mindert auch den Wert des Honigs und unserer Nahrungsmittel allgemein. – dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (Pestizide).

Wie Pestizide und Viren den Bienen das Leben schwer machen

Bienen schadet der Kontakt mit Pflanzenschutzmitteln auch in sehr geringen Mengen. In Pollenproben wurden Spuren von bis zu 35 verschiedenen Pestiziden gefunden. Die Wechselwirkungen sind unbekannt. Besonders gefährlich sind offensichtlich neue Wirkstoffklassen auf Nikotinbasis. Ein halbes Nanogramm der so genannten Neonicotinoide schadet Bienen bereits. Dabei ist ein Nanogramm nur ein Tausendstel Gramm. Die Bienen sterben nicht sofort beim Kontakt mit solch winzigen Mengen Pestiziden, doch ihre Widerstandskraft wird geschwächt. Sie bekommen leichter Infektionen.

Heute finden sich in fast allen Bienenvölkern Viren, die Bienenkrankheiten übertragen. Noch vor zehn Jahren waren die Viren weniger verbreitet. Imker fordern neue Zulassungsverfahren für Pestizide. – parasitären Milben. Seit 1980 ist auch in Deutschland die so genannte Varroa-Milbe verbreitet. Sie wurde aus Osteuropa eingeschleppt und ist heute weltweit vorzufinden mit Ausnahme von Australien. Die Milbe befällt die Brut der Bienen. Dort vermehrt sie sich exponentiell, wenn der Imker nicht eingreift. Die Bienen sind nicht an den neuen Parasiten angepasst.

Weiterhin ist in keiner Weise geklärt, welchen Einfluss der Anbau genveränderter Pflanzen auf Bienen (die deren Pollen sammeln) und die weitere Umwelt hat. Bisher werden genveränderte Pflanzen in Deutschland nur in Versuchsfeldern angebaut, in Hessen jedoch nicht. Als „Bienensterben“ wurde ein Phänomen bekannt, für das es bisher keine Erklärung gibt. Einige Imker finden ihre Bienenstöcke leer vor. Normal ist: Bienen entfernen sich vom Stock, um zu sterben. So schützen sie das übrige Bienenvolk.


Nicht normal ist: Die Bienen als gesamtes Volk verlassen gemeinsam ihren Stock, um zu sterben. Für das Bienensterben hat sich bisher keine eindeutige Ursache finden lassen. Vielleicht ist es ein ganzes Bündel von Ursachen?

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Sie können den Bienen helfen.

  • Verzichten Sie auf Pestizide im eigenen Garten und Haushalt. Lindan, DEET, Round-up und ähnliche Produkte sind schädlich für Bienen und andere Lebewesen.
  • Sorgen Sie für blühende Vielfalt in Ihrem Garten oder Balkon.
  • Bauen Sie ein Hotel für Wildbienen.
  • Kaufen Sie keine Nahrungsmittel, die aus genveränderten Pflanzen gewonnen wurden.
  • Honig lässt sich importieren, Bestäubung nicht: Unterstützen Sie die Imker und kaufen Sie heimischen Honig.